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Mein Weg vom Gas- und Wasserinstallateur zum Wirtschaftspsychologen

Ich erzähle Dir wer ich bin, wo ich her komme, was mich geprägt hat und was ich durchlaufen habe, um jetzt da zu sein wo ich bin. Lerne mich etwas besser kennen und erfahre intererssante Details aus meinem Lebenslauf.


Ich


Ich möchte mich dir vorstellen und möchte dir kurz meinen Weg, den ich hier beschritten habe, bis hierher, kurz erläutern in einigen Punkten. Kurz die hard Facts. Ich bin 45 Jahre alt, bin geboren in Berlin. Damals war das noch West-Berlin. Zu dem Zeitpunkt, wo ich geboren wurde, stand die Mauer auch noch. Sogar 14 Jahre oder 13 Jahre sogar. Ich bin vom Familienstand verwitwet. Ich habe zwei wunderbare Kinder im Alter von vier und acht Jahren. Ich begeistere mich für Sport. Alles was mit Bewegung zu tun hat. Das bedeutet in meinem Fall auch alles, was zur Beweglichkeit beiträgt. Das heißt, Stretching und Dehnungsübungen sind mein großer Freund. Und alle die vielleicht viel am Rechner sitzen, werden wissen, wovon ich spreche, wenn es um Beweglichkeit geht. Sie werden wissen, dass man etwas dafür tun muss, um beweglich zu bleiben. Ich begeistere mich für Bücher. Alles was geschrieben ist auf Papier und gebunden. Ich mag es einfach, den Geruch von Büchern. Ich mag die Worte. Wenn ich sie so schön lesen kann. Wenn sie teilweise so wunderschön geschrieben stehen. Und ich mag es einfach, etwas in der Hand zu halten. Das begeistert mich. Ich lese zu selten, aber ich lese kontinuierlich und immer wieder Bücher. Und werde das auch weiterhin tun.


Menschen, weil nichts spannender ist


Ich begeistere mich aber auch für Menschen. Und das schon sehr lange. Ich erinnere mich, schon als Kind, dass ich teilweise bei Freunden derjenige war, der Händchen gehalten hat oder zugehörte. Oder auch mitgeweint hat. Auch daran erinnere ich mich noch. In einem Fall ganz konkret. Und das war jetzt irgendwie keine besondere Anstrengung. Irgendwie lag mir das in irgendeiner Form oder war für mich irgendwie auch normal. Ich kann es nicht besser beschreiben. Auf jeden Fall habe ich das schon sehr früh begonnen. Und bis heute ist es so, dass Menschen mich in ihrer Individualität und Komplexität begeistern. Was ja kein Widerspruch ist. Aber was halt zwei Aspekte sind, die jetzt nicht unbedingt das Gleiche aussagen. Und auch spannend finde ich und ich muss gestehen, das macht mich dann immer wieder doch etwas demütig, wenn ich glaube, etwas begriffen zu haben, von einem Menschen oder glaube, ihn verstanden zu haben. Und dann feststellen muss, dass ich das überhaupt nicht habe. Dass ich ihn nicht verstanden habe und dass ich auch nur ganz little, little ihn begreife. Also ganz wenig ihn begreife. Oder ganz nur sehr begrenzt Sachen verstehe. Und einfach manchmal noch viel mehr und viel genauer nachfrage einfach, um ihn noch besser zu verstehen. Noch besser begleiten zu können. Aber allein der Ansatz oder die Sichtweise, wenn man sich bewusst ist, dass man den Anderen eigentlich nicht wirklich in der Tiefe, in allem Umfang, verstehen kann, beziehungsweise dass das nur schrittweise und in kleinen Schritten geht. Allein diese Denke oder diese Ansicht ändert, aus meiner Sicht, eine Menge.


Lernen ist der Hammer


Von der Ausbildung her, ich kam vom Gymnasium, ging dann in eine Lehre zum Gas-Wasser-Installateur mit Klempnerkenntnissen. So hieß das damals. Und der Hintergrund war ganz einfach, weil ich Zeit sparen wollte. Weil ich schon dachte, ich studiere nochmal und dann auch in diese Richtung irgendwie. Aber viel Gedanken hatte ich mir nicht gemacht. Wusste nur, ich kann zwei Jahre Zeit sparen, wenn ich das normale Abi nicht mache. Und dann war ich in der Lehre und stellte fest, so eine Lehre, hier weht ja ein ganz anderer Wind. Und das war eine sehr spannende Erfahrung, auch eine sehr einprägsame. Was ich aus der Zeit, auf jeden Fall, noch erinnere und auch wirklich toll fand, war das über den Dächern, also auf den Dächern von Berlin zu arbeiten. Über die Dächer von Berlin zu gucken. Und egal zu welcher Jahreszeit. Wenn die ganzen Schornsteine einfach da gedampft haben. Oder auch wenn die Sonne aufging und man stand schon auf dem Dach, das waren einfach eine tolle Erfahrungen. Auch die Ausblicke. Das gab es in Berlin so nicht, fand ich. Es gab immer viele Häuser, aber dieser Blick über die Dinge, ja der war einfach toll. Ich erinnere mich, im KaDeWe stand ich einmal oben auf dem Dach, wir haben etwas abgerissen. Ich habe mir ein Blech irgendwie in die Nase gehauen, es hat irgendwie super geblutet, keiner hatte irgendwas zum abtupfen. Dann stand ich in irgendeiner Abteilung vom KaDeWe, wo sie die Puppen richtig dekoriert haben oder zurechtgemacht haben. Und es kamen sofort Leute, haben mir irgendwie geholfen. Es waren alle sehr freundlich. Das war noch eine Erinnerung. Aber auch, wie man von oben sehen kann, dass der Regen kommt oder wo Regen aufhört. Auch das fand ich da oben, waren tolle Erfahrungen. Ich habe dann wirklich noch studiert. Genau dieses Thema auch, Energie- und Versorgungstechnik. Durfte da meinen Diplomingenieur machen. Und aus diesem Studium sind die einprägsamsten Sachen, glaube ich, zum einen, dass ich ein Auslandssemester machen durfte in den USA. Wo ich viel lernen konnte. Wo ich ganz andere Sichtweisen lernen durfte. Und auch wie man miteinander umgeht. Dass das ganz anders sein kann. Und zum Zweiten, dass ich drei Anläufe für mein Diplom brauchte. Das habe ich nicht vergessen und werde es auch nie vergessen. Das war sehr einprägsam. Nämlich nach dem zweiten Anlauf, hätte ich den nicht geschafft, dann wäre ich exmatrikuliert gewesen, ohne irgendetwas. Beim Ersten habe ich darauf gesetzt, dass ich mindestens eine Vier bekomme. Weil ich wollte in acht Semestern raus sein als Einziger und als Erster, den ich kannte. Und das hat halt nicht funktioniert. Ich habe eine Fünf bekommen. Und beim zweiten Mal hieß es dann, naja, das lief darauf hinaus, zumindest war es mein Eindruck, dass ich da auch durchfallen werde. Und dann durfte ich das Thema zurückgeben. Das war ganz knapp, zwei Tage Unterschied zur Frist. Was noch möglich war. Konnte ich es dann zurückgeben, mir einen anderen Betreuer oder eine andere Betreuerin in dem Fall suchen. Und durfte dann nochmal schreiben. Und das ging dann, zum Glück, relativ problemlos durch. Ich bin begeistert vom Thema Lernen. Und auch sich weiterzuentwickeln. Und ich glaube an lebenslanges Lernen und hoffe, ich werde immer dazulernen, egal wie alt ich bin oder wie die Lebenssituation ist. Nachdem ich entschieden hatte in welche Richtung ich wollte, habe ich meinen Trainerschein gemacht, bei der IHK. Und die systemische Coach Ausbildung am Helm Stierlin Institut, also HSI, in Heidelberg. Und habe dann nochmal ein Studium gemacht, meinen Master in Wirtschaftspsychologie. Wo alles relativ normal lief. Die Zusammenarbeit in diesem Studium, was berufsbegleitend, war super cool. Muss ich echt sagen, bis heute. War ein tolles Studienerlebnis mit den Leuten, die damals da vorhanden waren. Und würde ich jederzeit auch wieder machen. Ich hoffe für jeden, dass er solche positive Studienerfahrungen auch innerhalb der Gruppe einfach macht. Weil das einfach eine tolle Sache ist.


Erlebniswelt Arbeit


Vom Beruf her, meinen Berufserfahrungen, also es hatte einen Vorteil, dass ich drei Anläufe beim Diplom brauchte. Weil ich habe einen Job angefangen bei einem Unternehmen, was auch in Malaysia tätig war. Und mit dem Projektleiter verstand ich mich gut und dann fragte ich, ob ich für die Firma ins Ausland gehen könnte. Und dann gab es da halt Kontakte, die zustande kamen. Und dann konnte ich als rechte Hand der Projektleitung nach Malaysia gehen. Unter einem günstigen Umstand vor Ort durfte ich dann auch die Logistik dort als Logistikmanager übernehmen. Weil der vorherige Logistikmanager aus verschiedenen Gründen einfach abreisen musste, beziehungsweise wieder nach Österreich musste. Und ich habe dort zwei Erinnerungen, die mir im Gedächtnis sind. Zum einen habe ich mitgekriegt, was es bedeutet, wenn ein chinesischer Mitarbeiter vor versammelter Mannschaft von einer oberen Führungskraft angeschrien wird. Nämlich die Konsequenz war, dass dieser Chinese zum Management hochging und sagte, ich arbeite nicht einen Tag mehr für diesen Mann. Und der hat das auch wirklich über ein Jahr lang nicht getan. Bis man sich dann geeinigt hat auf eine Kündigung. Und ich habe, glaube ich, ein bisschen mehr verstanden, weil wir saßen dann später in einem Büro, was "Gesicht verlieren" bedeutet. Wir haben ein paar Mal gesprochen. Natürlich auch da nur wieder ansatzweise habe ich nachvollziehen können, was das für ihn bedeutet hat, diese Situation. Und was es auch da drüben in Asien bedeutet, wenn man dort angeschrien wird oder das Gesicht verliert, aus seiner Sicht. Dann gab es einen Moment, wo ich selbst auch dazu beigetragen habe, dass die Situation irgendwie nicht so glimpflich ablief. Als ich dann Logistikmanager war und es ging um einen Liefertermin und dieser Liefertermin wurde schlichtweg ganz oft verschoben, nicht eingehalten. Und ich war sauer. Und dann habe ich den Lieferanten auf einen Termin festgenagelt. Und war ganz stolz und legte das Telefon auf. Und guckte an die Wand und stellte fest, dass ein Feiertag ist. Der konnte gar nicht liefern zu diesem Datum. Also rief ich kleinlaut an, entschuldigte mich und wir mussten uns auf ein anderes Datum einigen. Also ein Ja ist halt nicht immer ein Ja. Das ist wirklich so. Und ich habe einfach einen Fehler gemacht, indem ich dachte, man könnte dort mit Druck etwas erreichen. Dies war nicht der Fall. Zumindest bei mir nicht in diesem Fall. Als ich wiederkam, war ich Berater oder Consultant. Ich habe beim Aufbau einer E-Procurement-Plattform für Krankenhäuser mitgeholfen. Ich habe bei Wartungsverträgen für Krankenhäuser dafür gesorgt oder habe da geholfen, dass diese homogenisiert wurden. Und bin dann irgendwann wieder bei der Logistik gelandet. Aber diesmal bei der internen Logistik. Und das waren halt viel Prozesssachen und Bestände. Und wo, wie die Bestände lagern und so weiter und so weiter. Und wie die Abläufe halt, die Prozesse auch von der Lieferung her sind und nicht nur innerhalb der Station. Also es war recht umfänglich. Auch Betten, also Betten die geschoben wurden. Oder Essenstransport waren auch dabei. Und was ich irgendwann aber gemerkt habe ist, dass die Prozesse ja ganz fein sind, aber dass wir die Pläne ohne die Menschen machen. Beziehungsweise dass wir da manchmal in Organschaften reinkamen und als Störfaktor wahrgenommen wurden und die Menschen nicht mitgenommen haben. Auch das führte zu verschiedenen ja sehr spannenden Situationen, auf die ich jetzt nicht weiter eingehen will. Aber im Endeffekt war immer klar, wir nehmen die Menschen nicht wirklich mit. Wir hatte wirklich viele Diskussionen darüber.


Ich machte zu diesem Zeitpunkt gerade eine Fortbildung, ein Management Development Program und der eine Trainer dort, den fragte ich: „Sag mal, ich würde, glaube ich, auch sowas gerne machen. Meinst du, ich kann sowas auch machen?“ Und der sagte: „Klar, klar kannst du.“ Und dann entschied ich mich, okay, dann werde ich Trainer für Führungskräfte. Zu dem Zeitpunkt suchte mein Vater, der eine kleine Beratung aufgebaut hat, gerade jemanden, der ihm den Rücken freihält. Und wir einigten uns darauf, dass ich ihm den Rücken freihalte, ich meine Ausbildung machen darf und auch alles, was ich dort lerne, bei uns ins Business mit einbringen darf, in irgendeiner Form. Gesagt, getan. Ich habe dann die Ausbildung halt gemacht und habe dann auch teilweise Coachingkunden und Trainingskunden betreut, innerhalb dieser Firma von meinem Vater. Ich habe ganz zu Anfang ein Praktikum gemacht, mit einem Trainer bei einer großen Altenheimkette. Wo ich über ein halbes Jahr lang immer wieder sporadisch zu Führungskräfteentwicklung, also Trainings und auch Coachings und auch Supervisionen, mitgehen durfte und auch mitmachen durfte. Dabei konnte ich viel lernen. Danke Volker, an der Stelle.


Mein Vater als erster Coachingkunde


Ich glaube auch immer noch, dass mein Vater eigentlich mein erster Coachingklient war. Mein Vater hat über acht Jahre die Charité geleitet, in Berlin. Und war maßgeblich dafür verantwortlich, wie die Fusion der Charité, also der alten Charité, dem Rudolf-Virchow-Klinikum und dem Benjamin-Franklin-Klinikum, zustande kam. Beziehungsweise war zu der Zeit einfach leitender Verwaltungsdirektor. Er war schon auf dem Weg dahin Führungskraft. Und ich kannte ihn nur so. Und bis heute ist es so, dass wenn wir zusammenkommen, dass wir uns schätzen dafür, was wir mitbringen. Aber das Ganze hat immer auch zwei Seiten. Mein Vater sagt immer, ich bin zu kompliziert und zu sehr im Detail. Und auf der anderen Seite sagt er mir, wenn es irgendeine Situation gibt und das hat er auch schon in Anspruch genommen, wo es mehrere Menschen in einem Raum gibt und es gibt eine Situation, die jetzt auch geschäftlich ist, wo Verträge gemacht werden oder wo man entscheiden muss, nimmt man den als Partner mit ins Boot. Und, und, und. Also wo es auf der menschlichen Ebene Fragen gibt und Einschätzungsfragen gibt, würde er mich immer gern dabeihaben und meine Sicht der Dinge hören. Weil er immer überrascht war, was ich alles wahrgenommen habe. Und auf der anderen Seite war ich immer dankbar für seinen Rat und bin es bis heute, wenn es darum ging komplexe Themen oder komplexe Sichtweisen zu vereinfachen. Und einfach so ein Gefühl dafür zu haben, in welche Richtung es geht. Auf der anderen Seite war ich immer so, dass ich sagte, du machst dir die Welt viel zu einfach. Und aus meiner Sicht ist sie halt nicht so einfach und aus meiner Sicht gibt es noch andere Faktoren, die man berücksichtigen muss. Aber ja, wir sind unterschiedlich und wir schätzen uns aber so wie wir sind.


Führungskräfte, Respekt


Ich möchte noch kurz erklären, weshalb ich Führungskräfte so faszinierend finde und weshalb ich so einen großen Respekt vor Führungskräften habe. Ich habe einen sehr großen Respekt vor Führungskräften, weil sie so viele Themen haben. Und weil das aus meiner Sicht etwas mit ihnen macht. Sie haben ihre Mitarbeiter für die sie verantwortlich sind. Sie sind gegenüber dem Unternehmen verantwortlich. Gegenüber ihrer Familie. Sie haben vielleicht auch noch Konkurrenz auf der gleichen Ebene innerhalb der Firma. Sie müssen sich auch noch um sich selbst kümmern. Und all diese Themen, bei all diesen Themen geht es auch ganz oft um das Thema Verantwortung. Dass sie verantwortlich sind für Menschen. Oder auch teilweise für Systeme. Oder beides. Und aus meiner Sicht und aus meiner Erfahrung macht das etwas mit diesen Leuten, also mit Führungskräften. Aus meiner Sicht findet da ein Wandel statt, der sie, ich kann es nicht in Worte fassen, ich weiß nur, dass es mich fasziniert. Und ich weiß, dass ich einen großen Respekt davor habe, was diese Menschen alles schultern. Und wie sie teilweise damit umgehen. Und wie sie das eine Thema aus dem anderen raushalten. Also wie sie, zum Beispiel, die viele Arbeit aus ihrer Familie raushalten. Oder es zumindest probieren. Oder wie sie halt sich vor ihr Team stellen und für ihr Team, auf der anderen Seite, da sind. Aber auch alles abwehren, was darankommt, ans Team. Und so weiter und so weiter. Also für mich sind Führungskräfte einfach besondere Menschen, vor denen ich einfach wirklich, wirklich Respekt habe.




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